Good Practice-Beispiel: Österreichische Mensen- Betriebsgesellschaft m.b.H.
Dieses Beispiel gehört zur Sammlung der Good Practice zur nachhaltigen Beschaffung. In den Beispielen werden Beschaffungsprojekte, die einen Bezug zum Aktionsplan für nachhaltige Beschaffung vorweisen, vorgestellt. Bei Fragen zu den Projekten kontaktieren Sie bitte die angegebene Ansprechperson. Sie haben auch ein Good Practice der nachhaltigen Beschaffung? Dann melden Sie sich bitte unter office@nabe.gv.at.
Bitte stellen Sie Ihr Projekt kurz vor.
Als Bildungsgastronom mit rund 50 Standorten an Österreichischen Universitäten, Fachhochschulen, Schulzentren sowie anderen Einrichtungen des Bundes sehen wir es als unsere Aufgabe und Pflicht, den Gästen Speisen mit einheimischen, regionalen und v.a. hochwertigsten Rohstoffen anzubieten. Die Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens, welches seit dem Jahr 2015 flächendeckend an allen Standorten als Regulativ im Einsatz ist sowie die naBe-Kriterien geben unsere Richtung für die Beschaffung der Lebensmittel vor.
Zusätzlich wurde im Jahr 2019 mit einer BIO-Initiative an Standorten gestartet, die dies finanziell unterstützen (Anm.: unser Unternehmen ist an das BVergG gebunden, unterliegt dem freien Wettbewerb und wird nicht von staatlicher oder anderer Seite subventioniert). Derzeit werden an den Universitätsstandorten der Johannes Kepler Universität Linz, der Universität für Bodenkultur sowie dem Betriebsrestaurant im Bundeskanzleramt / Präsidentschaftskanzlei in Wien Fleisch, Wurst und Geflügel zu 100% aus biologischer, einheimischer Landwirtschaft verarbeitet.
Unser Bestreben ist es, die Quote der regionalen, einheimischen sowie bei finanzieller Stützung auch biologischen Rohstoffe noch weiter zu erhöhen.
In allen Betrieben der Österreichischen Mensen werden seit dem Jahr 2021 Fleisch, Wurst, Geflügel, Milch- und Molkereiprodukte sowie Schaleneier (Bio-Freilandhaltung) und Eiprodukte (Freilandhaltung) zu 100% aus Österreichischer Landwirtschaft verarbeitet. Dies wird durch entsprechende Vorgaben in den Ausschreibungen sowie auch durch ein straffes, in allen Betrieben implementiertes Warenwirtschaftssystem gewährleistet und von den unabhängigen Stellen des Österreichischen Umweltzeichens kontrolliert.
Was ist der Bezug zur nachhaltigen Lebensmittelbeschaffung bzw. zu den naBe-Kriterien und wie setzen Sie diese um?
Die Sicherstellung der Versorgung mit hochwertigsten Lebensmitteln sowie den gesellschaftlichen Anforderungen bestmöglich gerecht zu werden, sind aktuelle Herausforderungen der österreichischen Landwirtschaft. Wir unterstützen mit unseren Beschaffungen aktiv diese Bestrebungen, um die heimische Landwirtschaft zu stärken.
Durch den Bezug einheimischer Rohstoffe werden die Transportwege in einem überschaubaren Maß gehalten, was sich positiv für den CO2 Fußabdruck auswirkt.
Die Österreichischen Mensen erfüllen – außer der aktuellen BIO-Quote von 25% – alle naBe-Kriterien. „Die BIO-Quote kann sofort erreicht werden, wenn es finanzielle Stützungen von Dritten gibt, da unsere Gäste, in erster Linie Studierende, nicht in der Lage sind, die Mehrkosten für Produkte aus biologischer, einheimischer Landwirtschaft zu tragen“, laut Prokurist Friedrich Schober.
Welche Ziele und welcher Mehrwert konnten dadurch erreicht werden?
2009 waren die Österreichischen Mensen Vorreiter als es darum ging, Eier- und Eiprodukte aus Käfighaltung in Großküchen zu verhindern, indem begonnen wurde, ausschließlich Eier- und Eiprodukte aus Bodenhaltung zu beschaffen.
2011 folgte die Zertifizierung durch MSC, dem Prüfsiegel für kontrolliert nachhaltige, zertifizierte Fischerei.
2015 wurden alle Standorte mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.
2016 folgte die Zertifizierung mit ASC, dem Siegel für umweltschonende und soziale Aquakultur.
2018 schlossen sich unsere Steirischen Mensastandorte der Vereinigung von Styria Vitalis an.
2019 wurde der erste Standort, die Mensa an der Johannes Kepler Universität in Linz, mit dem Siegel der Austria Bio Garantie zertifiziert und seither sind weitere Standorte dieser Zertifizierung gefolgt.
2020 wurden die Anforderungen von naBe in die Beschaffungsprozesse mit aufgenommen.
Kontaktdaten
Friedrich Schober
Prokurist
Bereichsleitung Einkauf, Umwelt und Ressourcen
Österreichische Mensen- Betriebsgesellschaft m.b.H.
Gußhausstraße 15 / 9
1040 Wien
Tel: +43 5 74 05 – 201
friedrich.schober@mensen.at
www.mensen.at